
Gergely Hosszu hat die Regionalliga-Basketballer des 1. FC Kaiserslautern am Samstag zum zweiten Sieg im vierten Spiel geführt. Der Ungar bestach durch eine hohe Dreierquote, traf aus allen Lagen und steuerte 30 Punkte zum 91:50 (44:29)-Kantersieg gegen die ersatzgeschwächten Gäste aus Ulm bei.
Der ohne seine besten Schützen Moritz Krimmer, Zachary Ensminger und Marius Stoll angetretene Aufsteiger hatte nie den Hauch einer Chance. Das Trio war im 80 Kilometer entfernten Speyer im Einsatz, wo die Zweitligamannschaft der Schwaben zu Gast war. Mit Adam Krasovec (19 Punkte) avancierte ein Spieler zum Topscorer, der es im bisherigen Saisonverlauf bislang auf 6,3 Punkte im Schnitt brachte. Die junge, auf diesem Niveau unerfahrene Truppe von Trainer Chris Ensminger musste gegen die routinierten Betzenberger sehr viel Lehrgeld zahlen.
Beflügelt vom bärenstarken Hosszu, der in den ersten zehn Minuten vier Dreier versenkte, zogen die Roten Teufel bis zum Ende des ersten Viertels auf 28:16 (10.) davon. Der Grundstein war somit gelegt. Die Mannschaft von Trainer Mario Coursey zeigte sich von der 74:129-Schlappe in Karlsruhe gut erholt, spielte ruhig und machte bis zur Pause wenig Fehler. Der Ausfall von Tempomacher Kevin Croom wurde gut kompensiert, weil sich der FCK als abwehrstarkes Kollektiv präsentierte. Ihre hohe Trefferquote konnten die Rot-Weißen in den ersten fünf Minuten des zweiten Viertels nicht aufrechterhalten, aber die Abwehr stand (34:20/15.).
Aaron Reams, nach wenigen Minuten bereits mit zwei Fouls belastet, überließ zunächst den anderen das Punkten, zündete gegen Ende der Partie dann aber noch einige Glanzlichter. Mit zwei „Alley-Oop-Dunkings“, bei denen es gilt, einen Pass in der Luft abzufangen und das Spielgerät dann in einer fließenden Bewegung in den Korb zu stopfen, gab der US-Amerikaner zwei schöne Kostproben seiner überragenden Athletik. Am Ende standen für den 1,92 Meter großen Swingman 16 Punkte, acht Korbvorlagen und sieben Rebounds zu Buche. Coursey konnte sich früh den Luxus leisten, munter durchzuwechseln.
Phasenweise standen drei Nachwuchsspieler gleichzeitig auf dem Parkett. Lauterns Jüngster, Manuel de Sousa, hatte zwar Pech im Abschluss (1/6), schnappte sich aber sieben Rebounds und gab zwei Assists. Neun der insgesamt elf eingesetzten Spieler konnten sich in die Korbjägerliste eintragen. Ein Bestwert in der noch jungen Saison.
Die zweite Halbzeit begann mit einer kalten Dusche für die Gäste. Während der FCK aus allen Lagen traf, glückte den Ulmern so gut wie nichts. Die Roten Teufel zogen auf und davon und bauten ihre Führung bis zum Ende des dritten Viertels auf 37 Punkte aus (71:34). Die Aaron-Reams-Show sorgte im letzten Abschnitt noch einmal für Begeisterung auf den Rängen, obgleich das Spiel da längst schon entschieden war. Dass Hosszu einen höheren Effektivitätswert verbuchte als die acht eingesetzten Ulmer zusammen, war absolut bemerkenswert. Der 33-jährige Guard verpasste mit 30 Punkten und neun Rebounds nur um Haaresbreite ein Double-Double. Weiter geht es für die Roten Teufel am Samstag (15 Uhr) mit einem Gastspiel bei Crailsheim Merlins.
So spielten sie
1. FCK: Hosszu (30), Reams (16), Erb ,Weihmann (je 9), Ellis, Koch (je 8), Leis (5), Archinger (4), Middleton, Unterberg -Spielfilm: 14:9 (5.), 28:16 (10.), 34:20 (15.), 44:29 (20.), 59:33 (25.), 71:34 (30.), 79:44 (35.), 91:50 (40.) – Beste Spieler: Hosszu, Reams – Krasovec – Zuschauer: 220 – Schiedsrichter: Neumann/Konopacki
Quelle: Die Rheinpfalz, 15.10.2019, Karsten Kalbheim